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Weihnachten in Badehose und andere Abenteuer

"Es schneit, es schneit", sangen die Tanzmäuse und hüpften leicht wie Schneebälle über die Bühne. Die Mädchen vom ATSC unter der Leitung von Sabine Lenz-Breuer sorgten für einen
gelungenen Einstieg in die Veranstaltung "Weihnachten auf See" des Shanty-Chors Cuxhaven in der voll besetzten Kugelbake-Halle.

Das stürmische Wetter am Sonntagnachmittag bot Moderator Peter Mordhorst einen passenden Einstieg: "Auf der Nordhalbkugel ist es um diese Jahreszeit für Seefahrer gefährlich, anders als auf der Südhalbkugel, wo sie gemütlich in der Badehose Weihnachten feiern können." Und so bot der Shanty-Chor unter der Leitung von Udo Brozio Lieder aus Ländern, die so ein Schiff auf seiner Tour ansteuert. "Ave Maria der Meere", "Rudolf the red-nosed reindeer" und den Wunsch aller Matrosen "Weihnachten bin ich zu Haus, wenn auch nur im Traum". Und dann kam es doch! Das unvermeidliche Lied! "Nicht schon wieder", stöhnte Mordhorst und er schmunzelte dabei. Und nun wollten es alle sehen und hören: Die Weihnachtsbäckerei, entzückend dargeboten von den Tanzmäusen. Die Truppe bekam einen riesigen extra Applaus.

Neben einigen neuen oder selten gesungenen Liedern hatte der Shanty-Chor ein weiteres unterhaltsames Programm vorbereitet. So erzählte ein ehemaliger Kapitän aus seinem Leben. Günter Brosowsky interviewte Wolfgang Gewiese, der 43 Jahre als Hochseefischer auf See verbracht hatte, davon allein 27 als Kapitän auf dem Fangschiff "Kiel". "Vier Mal war ich Weihnachten zu Hause", erinnerte er sich. "Weihnachten auf See war immer sehr emotional. Wir hatten aber einen guten Koch, einen gelernten Pralinenmacher. Da war an Heiligabend ein besonderes Essen sicher, wenn ich bei stürmischer See dafür sorgte, dass die Kombüse nicht über Kopp ging. Von den 68 Mann Besatzung waren 35 Portugiesen, die in der Mannschaftsmesse, in der wir alle feierten, das Ave Maria sangen. Das ging unter die Haut." Der Kapitän i. R. hielt an dieser Stelle inne. Und fuhr ernüchternd fort: "Am ersten Weihnachtsfeiertag ging’s um sechs Uhr morgens wieder an die Arbeit." Viele Abenteuer erlebte er mit seiner Crew. Einmal wurde er in Kanada verhaftet wegen angeblichen Unterschlagens von 400 Tonnen Kabeljau, aber nachher wieder freigesprochen. "Ich wollte nie zur See und schon gar nicht in die Fischerei, aber heute kann ich mir nichts Interessanteres und Faszinierenderes mehr vorstellen", schloss Gewiese seine Ausführungen, denen das Publikum noch stundenlang hätte zuhören können.

Nach der Pause wartete ein weiterer Höhepunkt, der jedes Jahr bei den Zuhörern für Spannung und bei Peter Mordhorst zu Schwitz-Attacken führt. Klappt’s oder klappt’s nicht? Na, die Verbindung zu einem echten Schiff, nicht draußen vor Cuxhaven, sondern weit weg, am Äquator zum Beispiel. Diesmal meldete sich nach kurze Pause der Kapitän Ulrich Lamprecht von der "Alexander von Humboldt II". "Zurzeit sind wir bei Cran Canaria, die Sonne scheint und die Besatzung ist an Land, Kaffee trinken oder so", kam die Stimme des Kapitäns durch den Verstärker. "Weihnachten sind wir wohl auf Teneriffa oder Las Palmas, aber wir haben zwei Köche an Bord, die uns verwöhnen werden." Im Frühjahr wird die Alexander von Humboldt II dann in Bremerhaven anlegen. "Übrigens können auf dem Segelschulschiff auch Gäste eine Reise buchen", verriet Mordhorst.

Mit humorvollen Geschichten und vielen Shantys ging ein kurzweiliger Nachmittag zu Ende, von dem Zuhörerin Christa Aschenbrenner sagte: "Ich bin extra fürs Wochenende aus Baden-Württemberg für diese Veranstaltung gekommen."

Cuxhavener Nachrichten | hp | 08.12.2015

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