Einen überzeugenden Auftritt lieferte der Shanty-Chor Cuxhaven am Freitagabend in der komplett ausverkauften Kugelbake-Halle ab. Fast 600 Fans, darunter zahlreiche Urlauber aus allen Teilen der Republik, freuten such an dem bunten Strauß maritimen Liedgutes, den die Männer um Chorleiter Udo Brozio zum runden Jubiläum in einem humorvoll-unterhaltsamen Programm auf die Bühne brachten.
Zum 300. Mal spielten die Chorsänger und Musiker unter dem Erfolgstitel "Zur Roten Laterne". Sage und schreibe 37 Jahre ist der Chor damit in der Shanty-Chor-Szene präsent. "Das ist sicherlich einmalig", sagte Peter Mordhorst in der Anmoderation und freute sich, Erika Fischer, Albrecht Harten, Cornelia Recht, Wolfgang Zienow, den ehemaligen Vorsitzenden Reiner Schröder, den geistigen Vater der "Roten Laterne", Klaus Erlewein sowie einige Gründungsmitglieder begrüßen zu können.
Sein Dank galt besonders den treuen Fans. In ihrem Namen überreichten Elfi Warneke und Franz Nowak ein Bild und eine große Flasche Stimmbänderöl. Sie bedankten sich für die vielen schönen Stunden, die sie im Kreise der Cuxhavener Sänger erleben durften. Offenbar ist es die Stimmung von Hafenromantik, Seefahrt, exotischen Ländern, schönen Frauen, des immer wieder besungenen Heimwehs, gemischt mit einer kräftigen Prise Humor und aktuellen Informationen, die die Binnenländer und Küstenbewohner am Programm des Shanty-Chores schätzen.
Mit Käpt'n Udo Brozio
Wesentlichen Verdienst daran, dass der Chor im Laufe der Jahrzehnte zu dem maritimen Aushängeschild und werbeträger für Cuxhaven geworden ist, der immer wieder neue Akzente, Stilrichtungen und Spielweisen in professioneller Qualität eingebracht hat. Die Idee, den Chor im Rahmen einer Bühnenhandlung wie aktuell zum Beispiel mit dem Schrubbertanz "in Bewegung" zu bringen, kam einst von Klaus Erlewein.
Der beliebte Cuxhavener Moderator und Spaßmacher erinnerte denn auch im Interview mit Peter Mordhorst an die Anfänge als für den ersten Auftritt Ostern 1976 die Kulissen für die Kurpark-Halle gebaut wurden und Frank Hackauf sowie Paul und Horst Kühnemund mit ihren Sketchen für unvergessene Highlights sorgten.
Am Freitag drehte sich alles um Inge (Marion Schossig), die Wirtin der Hafenkneipe "Rote Laterne". In ihrem "Etablissemong" fühlten sich Seemann Jens Papendick ("Shenandoah"), Roland Wohland ("Weit ist der Weg"), aber auch Italien-Import Dieter Watermann alias Luciano Pavarotti ("O sole mio") sichtlich wohl.
Und als Inges Ehemann Reinhold im zweiten Teil nach langer Seereise aus Rio nach Hause zurückkehrt – was sich durch das Tuten einer Schiffssirene nach der Pause ankündigt – sind alle wieder vereint und der Heimkehrer kann mit seinen Geschichten überraschen, zum Beispiel "wie ein Pottwal unser Schiff rammte".
Richtig Bewegung auf die Bühne brachte der "Schrubbertanz", bei dem die singenden Matrosen nach der Seefahrt nicht nur die Planken ihres ollen Kahns sondern auch die Kneipe auf Hochglanz bringen mussten.
"Das gibt's nur…"
Grüße aus Berlin hatte Horst Will im Gepäck, als er das Lied von der "Krummen Lanke" sang. Standing Ovation erhielt Chor-Urgestein Lutz Lehmann, alias Lucie Bordello, als der 89-jährige im Trio mit Peter Mordhorst und Max Birkhahn den Gassenhauer "Das gibt's nur auf der Reeperbahn bei Nacht" sang und tanzte.
Stürmischen Beifall ernteten auch Peter Mordhorst mit seinem Stück "Shantymen", Wilhelm Mayensohn mit "We are going down", Jörg Nadwornik mit "Junge, die Welt ist schön" und Bert Tuchscherer mit "Über alle sieben Meere".
Erst nach mehreren Zugaben entließ das begeisterte Publikum die Helden der Seefahrt und des maritimen Gesangs von der Bühne – nach einem zweieinhalbstündigen strammen Programm.
Cuxhavener Nachrichten | Thomas Sassen | 04.10.2013
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