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Große Oper in der Hafenkneipe

Sänger und Komponist Peter Rabben als Überraschungsgast in der 316. "Roten Laterne"

Was gibt es Schöneres, als das Pfingstwochenende mit einem Fässchen Rum in der Hafenkneipe ausklingen zu lassen? Schafft keiner? Von wegen. In der "Roten Laterne" lassen sich die Mannen vom Shanty-Chor Cuxhaven nicht lange bitten. Und die zahlreichen Gäste in der gut gefüllten Kugelbake-Halle auch nicht. Allen voran "die munteren Mädels aus Stickenbüttel".

Moderator Peter Mordhorst, wie immer gut drauf, hatte für sie einen extra Gruß parat. "Macht’s euch gemütlich", rief er Cuxhavenern und Kurgästen aus sämtlichen Bundesländern zu. Das ließen sich diese nicht zweimal sagen, während auf der Bühne die Bude qualmte und die Kniescheiben beim Heuerbaas schlotterten. Schließlich sollte er innerhalb von zwei Stunden einen Schiffsjungen und einen Steward besorgen. Nach dem Motto "Mit Musik geht alles wie von selbst" sangen die schnapsgetränkten Stimmen einen Ohrwurm nach dem anderen. Mal melancholisch in Begleitung des Saxofons, wenn dem Seemann der Abschied schwerfällt. Mal zum Mitklatschen und Mitlachen über das, was auf St. Pauli so alles passiert. Gerade diese Vielseitigkeit – vom romantisch- ruhigen Sehnsuchtslied auf dem Meer bis zur Erfüllung der Träume auf einer Südseeinsel mit einer "swatten Deern" – ist die Stärke des Shanty-Chors. Und immer mittendrin Udo Brozio mit seinem Akkordeon.

Döntjes und Schrubbertanz

"Zwei Männer sind mit ihren Schaufeln zugange. Der eine gräbt ein Loch, der andere kippt es wieder zu." "Hatten die einen Streifschuss oder 'n Ei auf’m Dach?" "Nee, der Dritte war krank. Der sollte ein Bäumchen einsetzen." Die traditionelle Döntjesrunde fehlte genauso wenig wie die Putzkolonne mit dem Schrubbertanz. Da juckte es so manchen im Publikum mitzumischen. Und die Meerjungfrau – die ist infolge ihres Schwanzes nichts Halbes und nichts Ganzes. Aberglaube beiseite, es passierte zum Glück nichts Schlimmes. Dafür bereicherte Bruce Springsteen mit Woody Guthries "This land is your land, this land is my land" die Musikpalette.

Doch bis New Jersey musste es gar nicht gehen, Cuxhaven ist auch nicht zu verachten. "Hey, Mädels von der Waterkant, wir kommen übers weite Meer und lieben die Gefahr." Das Lied zur 100-Jahrfeier von Cuxhaven wurde von Opernsänger Peter Rabben geschrieben. Der saß als Überraschungsgast in strahlend weißen Anzug mitten im Publikum. Wie schön, dass er sein Lied als Ständchen live vom Shanty-Chor gesungen bekam. "Ich bin auch ein Fischkopp, geboren in Wilhelmshaven", lachte der Vollblutmusiker, bevor er seinen brillanten Tenor mit "Nessun dorma" (Keiner schlafe) aus der Oper "Turandot" von Giacomo Puccini erklingen ließ. Da war niemand müde, auch wenn es schon so langsam auf die Sperrstunde zuging, wie der Polizist verkündete.

Fast drei Stunden hatte die "Rote Laterne" geöffnet. So verstand jeder den gesungenen Wunsch "I wanna go home", ehemals von den Beach Boys. Doch keine Sorge: "Irgendwann gibt’s ein Wiedersehn"; spätestens am 43. "Tag der Shantychöre" am 17. und 18. Juni. (jt)

Cuxhavener Nachrichten | Joachim Tonn | 07.06.2017

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